Was war das bloß für ein Grottenkick am gestrigen Nachmittag im Babelsberger KarLi. Dabei fing der Tag doch so gut an: Ungefähr 30 Berliner*innen waren am Treffpunkt am Alex, in Babelsberg wartete FI’99 und Umfeld, gemeinsam ging’s zum Fanladen und von dort schnurstracks über den Umweg der Wahlurne zur Fanbeiratswahl in die Nordkurve.
Die Gegengrade war gut gefüllt. Im O-Block und auf der Tribüne sah es ganz anders aus. Und im Gästeblock standen nur ein paar Hanseln inklusive Nazischeiße – übrigens zahlenmäßig in etwa genauso viele, wie Schutzmenschen im Pufferblock. Aber trotz des sonnigen Wetters und der fröhlichen Sonntagsstimmung wollte der Knoten in der Kurve und auf dem Rasen irgendwie nicht platzen. Mau ging’s los und besser sollte es auch nicht werden. Bis auf einen ganz ordentlichen Armeinsatz waren die Nulldreier*innen auf den Rängen in Punkto chorischen Einsatz leider nur mäßig enthusiastisch.
Auf dem Rasen sah es nicht viel besser aus. Schon früh kassierte der SVB nach einer Ecke zum Rückstand. Das zerfahrene Spiel wurde durch äußerst fragwürdige Entscheidungen der vermeintlich Unparteiischen zusätzlich behindert. Doch zugegebenermaßen hatten die Aktiven in Blau auch wenig Ideen den Rückstand zu egalisieren oder in Führung zu gehen. Erst der Elfer kurz vor dem Pausenpfiff sorgte für etwas Entspannung allerdings keinswegs für Sicherheit.
Denn die zweite Hälfte begann so fatal, wie die erste begonnen hatte. Babelsberg kassierte wieder aus einer Standardsituation. Danach bemühten sich die Nulldreier*innen weiter und suchten die Lücke zum Tor der Gäste, fanden diese aber nicht. Auffallend war die Ideenlosigkeit vor allem im Mittelfeld und die unkonzentrierte Abwehr. Denn ein Fehler der SVB Schlußmenschen sorgte gegen die bereits nur noch zu zehnt spielenden Gäste für das zwischenzeitlich 1:3. Der Ausgleich war leider nicht mehr drin. Koc konnte lediglich kurz vor Abpfiff erneut per Strafstoß auf 2:3 verkürzen.
Diese Niederlage war mehr als unnötig. Ärgerlich ist, daß gute Ansätze – an dieser Stelle muß die Einbindung von Maxi Zimmer durch Koc über die Flügel genannt werden – durch eklatante Konzentrationsschwächen in der Abwehr und Ideenlosigkeit beim Abschluß verschludert werden. Die Teamteile scheinen nicht gut genug aufeinander abgestimmt zu sein. Es ist zwar besser geworden, aber da muß noch mehr kommen.
In der Kurve sieht es aber nicht viel besser aus. Wenn wir die Aktiven auf dem Rasen nach vorne peitschen wollen, müssen wir auch auch selbst laut sein. Wenn die unterbezahlten Halbprofis im Trikot des SVB sich um Ideen mühen, können wir ihnen aus der Kurve den letzten Push geben. Bei manchen klappt das jetzt schon. Wenn wir lauter sind, kriegen wir auch die anderen. Also: Los jetzt hier! Auf dem Rasen und in der Kurve! Auf nach Lichterfelde! Endlich wieder gewinnen!
Das Spiel fand am 27. Obtober 2013 statt. Siehe auch Bericht auf Potsdam Vibes. Bilder gibt es beim Filmstadtinferno und von René Strammber