…und genau das treibt die geneigten 03nuller*innen an einem grauen Samstag morgen um 6.30 Uhr aus dem Bett. Oder zumindest die Hoffnung auf einen selbigen. Denn in dieser Saison hatte es ja mit den Auswärtserfolgen etwas gehakt. Da es zuletzt aber sowohl in Halberstadt als auch in Schöneiche guten und erfolgreichen Fußball zu sehen gab, freute auch ich mich nach zwei eher schwächeren Heimspielen auf die kurzweilige Busfahrt nach Meuselwitz.
Als sich dann alle dank unserem allzeit souveränen Busfahrer Siggi um 9.00 Uhr in Bewegung setzten, war schnell klar, dass diese Busfahrt eine besondere werden würde. Denn neben der Tatsache das unser Luxusliner nicht nur ziemlich lang war, fiel dem geneigten Biertrinker sofort eine klare Tatsache ins Auge. Zum ersten Mal seitdem ich mit Nulldrei fahre, gab es an Bord eines solchen Gefährtes keine Toilette. Dies sollte uns noch zu dem ein oder anderen ungewollten Zwischenhalt zwingen. Im Bus selber wurde angeregt über das zurückliegende Pokalspiel in Schöneiche, die HoGeSa aber auch über ganz banale Dinge wie die Star Trek Reihe diskutiert.
Am Stadion angekommen waren sofort mehrere Dinge klar. 1. Die Polizei war auch diesmal auf unser unerhört hohes Gewaltpotenzial vorbereitet. 2. Beim Ordnungsdienst gehört FreiWild zum guten Musikgeschmack. Und Letztens. Zwei Toiletten sind für mehr als 100 Auswärtsfans definitiv zu wenig. Der Einlass jedoch erfolgte schnell und freundlich. Als wir dann zu den Klängen von Nena & Abba mit strahlendem Sonnenschein begrüßt wurden war klar, heute wird unser Tag!
Und die Mannschaft ließ mit dem Anpfiff auch keine Zweifel daran, uns den Tag versüßen zu wollen. Gleich zu Beginn war es Bilal Cubukcu, der einen Freistoß an die Latte setzte und so auch noch mal uns Fans wachrüttelte. An dieser Stelle sei zu sagen, dass trotz der geringen Anzahl an mitgereisten Menschen sich die Stimmung im Vergleich zu anderen Auswärtsspielen durchaus sehen lassen konnte. Will sagen; Sie war überhaupt mal durchgängig 90 Minuten vorhanden. Mitte der 1. Hälfte dann pure Ekstase. Unser Team schaffte es in weniger als 60 Sekunden den Spielstand auf 0:2 zu unseren Gunsten zu schrauben. Maximilian Zimmer und Leon Hellwig sorgten für diesen Wahnsinn. Ein kleiner Wermutstropfen war kurz vor der Pause der Anschlusstreffer der Zipsendorfer. Eine verunglückte Flanke rutschte ins lange Eck über unseren Keeper Marvin Gladrow ins Tor.
Trotz klarer Überlegenheit zeigte dieser Treffer Wirkung auf Nulldrei. Bis Mitte der 2. Hälfte kam man nicht mehr ins Spiel zurück und stolperte von einer Verlegenheit in die andere, sodass in dieser Phase der Ausgleich eine logische Konsequenz gewesen wäre. Cem Efe schaffte es jedoch mit klugen Wechseln wieder für mehr Entlastung und Spielsicherheit zu sorgen. Als Maxi Zimmer in der 75. Minute eines der wohl schönsten Saisontore erzielte war die Messe allerdings gelesen und Babelsberg schaukelte einen 1:3 Auswärtserfolg sicher nach Hause.
Ich muss wirklich sagen, dass der Fußball in Babelsberg dieses Jahr wieder richtig Freude bereitet. Gerade mit der Spielweise aus der 1. Hälfte brauchen wir uns vor keinem Gegner in dieser Liga verstecken. Auch vor Cottbus nicht. Vor allem beim 0:2 wurde der Gegner mit schnellem und passsicheren Fußball geradezu schwindelig gespielt, dass auch Pep Guardiola seine Freude gehabt hätte. Wenn man es jetzt noch schafft auch trotz eines unglücklichen Gegentreffers das Heft des Handelns nicht aus der Hand zu geben, ist noch einiges möglich.
Mit diesem wunderbarem Erlebnis ging es anschließend zurück in den heimischen Kiez. Während die Sonne allmählich unterging, kochte die Stimmung im Bus. Durch gute Laune und die Einnahme einiger stimmungsaufhellender Getränke wurde praktisch bis zur Ankunft in Potsdam durchweg gesungen. Alle waren einfach nur glücklich. Denn Auswärtssiegen ist schön!