Am gestrigen Sonntag war der SV Babelsberg 03 gleich mit zwei Teams zu Gast in der „Wrangelritze“ bei der Freien Sport-Vereinigung Hansa 07. Um 13 Uhr spielte das neue blauweiße Flüchtlingsteam gegen die Champions ohne Grenzen und verlor mit 2:3. Danach trat das Erste Team gegen den FSV an und gewann mit 7:0.
Für das Refugees war es das erste Spiel nach einer kurzen Trainingseinheit von zwei Stunden am vergangenen Wochenende. Das heißt, das Team muß sich sowohl persönlich als auch sportlich ernstmal finden. Aber die Ansätze waren erstaunlich gut. Im Mittelfeld lief zumindest in der ersten Hälfte vieles gut. Vorne happerte es noch etwas. Aber das wird noch. Ganz sicher!
Das Erste Team zeigte sich ab Halbzeit zwei souverän. Die Laufbereitschaft war super. Das Abewehverhalten hervorragend und unspektakulär selbstsicher. Wobei dies auch so sein sollte, wenn gegen einen niedrigklassigeren Gegner*in gespielt wird. Nach vorne konnte gut Druck aufgebaut werden. Die Spielzüge liegen schnell und flüssig. Das Mittelfeld zeigte die ein oder andere gute Idee und konnte nach vorne schöne Akzente setzen. Mal sehen, wen von den Spieler*innen wir zum Saisonauftakt Anfang August in Nordhausen (wieder-) sehen werden.
Der Verein FSV Hansa 07 und das Domizil „Sportplatz des Oberstufenzentrums Handel 1“ begrüßte die Gäste äußerst freundlich. Leckere Würstchen, vegetarische Spieße, Gerstensaft pur oder gemixt und eine sehr sehr angenehme Atmosphäre machten aus dem faulen Sonntag einen schönen Nachmittag. Die klare Ansage „Kein Fußball den Faschisten“ konnten die doch recht zahlreich angereisten Nulldreier*innen hunderprozentig unterschreiben. Und der Slogan „Catenaccio gegen Rassismus“ führte zu einigen fußballtaktischen und politischen Diskussionen.
Die FSV Kicker*innen traten mit diesen Slogan auf der Brust auf. Der Hintergrund ist ein klares antirassistisches Statement, daß der Verein schon vor zwanzig Jahren abgab, in einer Zeit, als in Rostock-Lichtenhagenm Mölln, Hoyerswerda usw. ganz harmlos partriotische Deutsche Flüchtlingsunterkünfte attackierten. Und das Motto ist offensichtlich auch noch heute wichtig für den FSV. Übrigens: Der Abwehrriegel, aus dem heraus durch schnelle Konter der Angriff geführt wird, findet sich stilisierte als rotes Dreieck auch auf dem alten Trikot der Gastgeber*innen. Es erinnert an die verschiedenen antifaschistischen Symbole, wie das des Antifa Infoblatts (AIB) oder des apabiz. Ursprung könnte aber auch El‘ Lisitzkijs avantgardistisches Propaganda-Plakat Schlag die Weißen mit dem Roten Keil aus dem Jahr 1920 sein. Aber egal…
Und weil’s so schön war, wollen wir euch auch ein paar fotografische Impressionen nicht vorenthalten. Hier sind sie.